Manometrie
Manometrie bezeichnet die Messung des Drucks von Gasen oder Flüssigkeiten mit einem Manometer, meist relativ zum atmosphärischen Druck.
- Ösophagus-Manometrie untersucht Bewegungsstörungen der Speiseröhre. Eine Sonde wird durch die Nase bis in den Magen eingeführt. Durch wiederholtes Schlucken wird die Peristaltik gemessen, z. B. zur Diagnose von Achalasie. Seit der Chicago-Klassifikation C 4.0 (2021) erfolgen Messungen in liegender und aufrechter Position, inkl. Schnellschlucktests.
- Anorektale Manometrie misst den Schließmuskeldruck im Enddarm (Ruhe, Pressen, Husten, Anspannen). Eine Sonde wird 10 cm eingeführt. Zusätzlich wird die Darm-Sensibilität durch Dehnung geprüft. Hauptindikation sind Entleerungsstörungen.
pH-Metrie
Die (Langzeit-)pH-Metrie dient zur Diagnose einer Refluxkrankheit. Typische Refluxsymptome sind Sodbrennen, saures Aufstoßen, retrosternaler Schmerz und Regurgitation von Mageninhalt. Dem Patienten wird unter Betäubung des Rachens eine pH-Messsonde über die Nase bis in den unteren Teil der Speiseröhre geschoben, die dort 24 Stunden verbleibt. Verwendung findet hier der DeMeester-Score, der aus prozentualem Anteil der Zeit mit pH < 4 („fraction time") für die gesamte Messdauer sowie für die Messung in aufrechter und liegender Position, Zahl der Refluxereignisse > fünf Minuten, Dauer des längsten Refluxereignisses und Gesamtzahl der Refluxepisoden errechnet wird.
Weiteres Formular: Auf die Geräte der Firma Standard Instruments GmbH angepasstes Formular zur automatischen Dateneintragung in das Formular.(SI)
Colontransitzeit-Bestimmung
Die Colontransitzeit-Bestimmung ist dazu gedacht, die Geschwindigkeit der Verdauung in den einzelnen Dickdarmabschnitten zu ermitteln und erfolgt mittels des Hinton-Tests. Dazu nimmt der Patient an sechs aufeinander folgenden Tagen röntgendichte Marker in Kapselform ein. Nach vier bzw. sieben Tagen erfolgt eine Röntgen-Übersichtsaufnahme des Abdomens im Liegen oder Stehen. Zur Auswertung wird der Bauchraum in drei Teile geteilt: rechtes Colon, linkes Colon und Rectum/Sigma. Dieser Aufteilung folgend werden die Marker ausgezählt und mit dem Faktor 1,2 multipliziert, dadurch ergibt sich die Passagezeit in Stunden. Je nachdem, wie die Marker verteilt sind, kann auf verschiedene Ursachen von Obstipation (Verstopfung) geschlossen werden.
Impedanz
Dieses Formular ist für Geräte der Standard Instruments GmbH optimiert und ermöglicht die automatische Dateneintragung.
Die Impedanzmessung erfasst die elektrische Leitfähigkeit in der Speiseröhre zur Diagnose von Refluxerkrankungen. Im Gegensatz zur pH-Metrie erkennt sie sauren und nicht-sauren Reflux. Ein Katheter mit Elektroden misst Impedanzänderungen durch Flüssigkeit oder Nahrung sowie Richtung und Ausmaß des Rückflusses.
H2-Atemtest
Der H₂-Atemtest dient dem Nachweis von Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten (z. B. Laktose, Fruktose, Sorbit). Unverdaute Zucker werden im Dickdarm bakteriell zersetzt, wobei Wasserstoff (H₂) entsteht und über die Lunge ausgeatmet wird. Der H₂-Gehalt in der Atemluft zeigt somit eine Malabsorption an. Der Test dauert ca. 2–3 Stunden und erfolgt nach Einnahme des jeweiligen Zuckers.
13C-Atemteste
Gemessen wird das Verhältnis zwischen 13CO2 und 12CO2 in der Atemluft.
Das für den Atemtest an Enzymsubstrate gebundene 13C wird metabolisiert und
als 13CO2 über die Lungen ausgeschieden
Indikation: Helicobacter pylori-Diagnostik.
Ernährungsambulanz
Ziele einer Ernährungsambulanz:
• Dokumentation des aktuellen Ernährungszustandes des/der Patient/in
• Therapieplan für den Patient aufstellen
• Vorbereitung und Nachsorge nach Adipositas- und metabolischer Chirurgie
• Beratung bei Magen-Darm-Erkrankungen
Leber
Hepatische Enzephalopathie (HE)
HE ist eine neurologische Komplikation bei Leberzirrhose. Giftstoffe gelangen ins Gehirn und verursachen kognitive und motorische Störungen bis hin zum Leberkoma. Diagnostisch kommen die kritische Flimmerfrequenz (CFF) und der PHES-Score zum Einsatz. Die Einteilung erfolgt nach den West Haven-Kriterien (ICD K72.7-!ff., gemäß DGVS-Leitlinie). HE kann behandelt und in frühen Stadien verhindert werden.
LiMAx®-Test
Der Liver Maximum Capacity Test misst die Leberfunktion anhand der Umwandlung von 13C-Methacetin in 13CO₂ durch das Enzym CYP1A2, das nur in funktionierendem Lebergewebe vorkommt. Anwendung z. B. zur OP-Planung bei Lebermetastasen oder zur Beurteilung der Leberregeneration und Zirrhose-Schwere.
Radiofrequenzablation (RFA)
Bei kleinen Lebertumoren (z. B. HCC) oder Metastasen wird unter Bildgebung eine Sonde gezielt in das Tumorgewebe eingebracht. Durch Erhitzung >100 °C wird das Tumorgewebe zerstört. Verlaufskontrolle erfolgt per CT/MRT.
TIPS (transjugulärer portosystemischer Shunt)
Ein minimalinvasiv angelegter Shunt zwischen Lebervene und Pfortaderast senkt den portalen Druck – z. B. bei Zirrhose, Ösophagusvarizen oder Aszites. Anlage erfolgt über die V. jugularis interna, birgt aber Risiken durch verminderte Leberdurchblutung und eingeschränkte Entgiftung.